Dienstag, 10. November 2015

Zyprische Botschaft verbreitet Hass gegen Türken


Die zyprische Botschaft hat vom 24. Oktober bis 01. November 2015 eine Ausstellung in Köln organisiert, die unter dem Titel „phoetry – when words become images“ im „Altes Pfandhaus“ zu besichtigen war. Dabei wurden 19 Fotos ausgestellt, bei denen die 9 Fotografen von einem Gedicht einer zyprischen Dichterin inspiriert worden waren. Die ausgestellten Gedichte der zyprischen Dichterinnen waren auf Karton bedruckt und die Bilder von den 9 zyprischen, griechischen und deutschen Fotografen hingen jeweils daneben an die Wand.

Die Gedichte waren alle unpolitisch, außer einem, mit dem Titel „Den Freunden im Norden“ von der Dichterin Niki Marangou. Am Beginn des Gedichts beschreibt die Dichterin die Ereignisse von 1974, also die Besatzung von Nordzypern durch türkische Streitkräfte, als „einen Fleck“, der sich „Tag für Tag“ in ihrem Leben „ausbreitet“. Dann sagt sie, dass sie vor kurzem eine Taverne gesehen hat, die aus „gestohlenen Stühlen, gestohlenen Tischdecken, gestohlenen Türen, (und) gestohlenen Klinken“ gemacht worden war. In der Taverne hing ein Bild an die Wand, das von ihrer Mutter gemalt worden war. Als sie das Bild sieht, sagt sie zu dem Besitzer, das Bild sei von ihrer Mutter, sogar ihr Name wäre darauf geschrieben. Daraufhin antwortet der Besitzer, das Bild sei „ganimet, so nennt man ihn auf Türkisch“ und gehöre jetzt ihm. Unter dem Gedicht steht die Erklärung, „ganimet“ sei das türkische Wort für Beutegut.

Das ausgestellte Foto zu diesem Gedicht (leider habe ich vergessen, den Namen des Fotografen zu notieren) zeigte 5 verschleierte Frauen mit dem Rücken zu dem Betrachter, die auf einem Boot-ähnlichen Ding, das auf der Wiese liegt, wartend stehen. Die 5 Frauen stellen wahrscheinlich die Mutter des Mannes und seine vier Ehefrauen dar, die auf „Beutegut“ oder weitere Eroberungen des Landes warten, oder einfach darauf, von dem Mann abgeholt zu werden und ins neue Reich zu ziehen. (Das ist natürlich meine Interpretation. Vielleicht deuten Andere das Bild anders.)

Die zyprische Botschaft schreibt in ihrem Informationsheft, das Ziel der Ausstellung sei, „einen Dialog zwischen den beiden Künsten Poesie und Fotografie zu schaffen“. In einer Epoche, die von blutigen Kriegen zwischen den verschiedenen Ethnien und Religionen gekennzeichnet ist, sollte sich die zyprische Botschaft lieber um den Dialog zwischen den süd- und nordzyprischen bzw. zwischen den griechischen und türkischen Menschen kümmern, anstatt durch einen „Dialog zwischen Poesie und Fotografie“ Hass gegen Türken zu schüren.
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