Montag, 16. Mai 2016

Eritrea: Endloser Militärdienst für alle Frauen und Männer


Eritrea war bis 1993 Teil Äthiopiens. Nach einem 30-jährigen Unabhängigkeitskrieg wurde Eritrea 1993 unabhängig. Seit dem wird das Land politisch von der „Volksfront für Demokratie und Gerechtigkeit“ dominiert, die aus der „Eritreischen Volksbefreiungsfront“ hervorgegangen ist. Staatspräsident ist seit 23 Jahren Isayas Afewerki. Auf der Rangliste der Pressefreiheit, die jährlich von der Organisation „Reporter ohne Grenzen“ veröffentlicht wird, nimmt Eritrea den letzten Platz ein, nach Nordkorea.

In Eritrea müssen alle Frauen und Männer Militärdienst leisten. Es gibt keine zeitliche Begrenzung für den Militärdienst. Er kann lebenslang dauern. Viele Eritreer leisten mehrere Jahrzehnte Militärdienst. Laut einem Bericht von amnesty international werden „auch Jungen und Mädchen im Alter von 16 Jahren … eingezogen, selbst Menschen über 50 werden erneut zwangsverpflichtet.“ Das ist eine Ursache für die Flucht vieler Eritreer ins Ausland.

Ein anderes seltsames Phänomen in Eritrea ist die Steuererhebung bei allen Eritreern, die im Ausland leben. Auch Eritreer, die in anderen Ländern politisches Asyl genießen, müssen 2% ihres Bruttoeinkommens an den eritreischen Staat zahlen. Laut Wikipedia werden „bei Nichtbezahlung … keine offiziellen Dokumente ausgestellt, es besteht keine Möglichkeit, Erbschaften anzutreten und Geschäftstätigkeiten aufzunehmen, zudem drohen Repressalien gegen im Land lebende Verwandte. Schüler, Studenten oder Arbeitslose sind von der Abgabe befreit. Diese Abgabe, die von hunderttausenden Auslandseritreern erhoben wird, auch wenn sie eine andere Staatsbürgerschaft besitzen, stellt eine der größten Geldquellen der eritreischen Regierung dar.“
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