Montag, 5. Oktober 2015

Ich kann sogar kochen! Und du?!


Neulich war ich Zeuge, wie ein etwa fünfzigjähriger Mann sich darüber beschwerte, dass junge Frauen heutzutage nicht mehr kochen und backen könnten. Zunächst schienen mir seine Bemerkungen rückständig, aber als ich mehr darüber nachdachte, fand ich sein Unbehagen nicht ungerechtfertigt.

Junge Männer beherrschen nach wie vor „männliche“ Aufgaben, die in einem Haushalt anfallen, wie zum Beispiel Reparaturen im Haus, Schränke zusammen- oder auseinanderbauen, das Internet oder das Telefon anzuschließen, usw. Viele von ihnen können zudem ganz gut kochen. Ob sie es in einer Partnerschaft auch machen oder das Kochen lieber ihrer Partnerin überlassen, ist eine andere Frage. Das heißt, junge Männer haben sich zusätzlich zu den „männlichen Fähigkeiten“ auch „weibliche Fähigkeiten“ wie das Kochen und Bügeln angeeignet.

Bei jungen Frauen ist es aber heutzutage leider so, dass sie weder die „weiblichen Aufgaben“ beherrschen noch die „männlichen“. Im Alltag sind sie bei anfallenden handwerklich-technischen Arbeiten immer noch von ihren männlichen Freunden, Verwandten und Bekannten abhängig, und auch bei Aufgaben, die als „weiblich“ gelten, fehlen ihnen die nötigen Fähigkeiten. Was das Meistern des Alltagslebens betrifft, haben Männer immer noch einen klaren Vorsprung.

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Sonntag, 4. Oktober 2015

Lost & Found in Armenia


Lost & Found in Armenia ist eine amerikanische Komödie von Regisseur Gor Kirakosian. Der Film wurde im Jahr 2012 produziert. Bill, ein Amerikaner, wird von seinen Freunden überredet, einen Urlaub in der Türkei zu machen, damit er über die Trennung von seiner Ex-Verlobten hinwegkommt. Aber auch im Urlaub ist er die ganze Zeit traurig und antriebslos. Am Meer bringt sein Freund ihn dazu, mit Fallschirm zu fliegen. Wegen heftigem Wind aber wird sein Fallschirm vom Boot abgelöst und er landet in einem armenischen Dorf.

Die Bewohner des Dorfes halten ihn für einen aserbaidschanischen Spion und wollen ihn foltern und anschließend umbringen. Außer Armenisch und Russisch kann keiner der Dorfbewohner eine andere Sprache. Schließlich findet man eine junge Frau, die Englisch kann und das Missverständnis beseitigt. Zwischen ihr und Bill bahnt sich eine Liebesbeziehung an. Nach einem Unfall werden die junge Frau und ihr armenischer Brautwerber von zwei aserbaidschanischen Grenzpolizisten verhaftet. Bill schafft es, in einer mutigen Aktion sie vor Vergewaltigung und Ermordung zu retten und kommt als Held zurück in das Dorf.

Der Drehbuchautor und Regisseur Gor Kirakosian, der selbst armenische Wurzeln hat, nimmt in seinem Film die herrschende Kultur in Armenien, Aserbaidschan und der Türkei kritisch unter die Lupe. Der Großteil des Films spielt sich in Armenien ab, und die extreme Feindseligkeit der Armenier gegenüber Türken und Aserbaidschaner steht im Mittelpunkt des Films. Der Film zeigt auch die Brutalität der Aserbaidschaner gegenüber Armeniern. Zudem stellt Kirakosian aus einer modernen Perspektive die herrschenden Traditionen in armenischen Dörfern in Frage. Obwohl der Film todernste Themen behandelt, behält er außer in einigen wenigen Szenen seinen humorvollen Blick bei. Die Atmosphäre des Films ist sehr fröhlich und die meisten Dialoge und Geschehnisse bringen den Zuschauer zum Lachen.

Die Filmcharaktere sprechen auf Armenisch, Russisch, Türkisch, Aseri und Englisch. Der Film hat englische Untertitel und man kann ihn im Internet anschauen.

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