Die
pakistanische Dokumentarfilmerin Sharmeen Obaid Chinoy (37) hat gestern für den
Film "Ein Mädchen im Fluss – der Preis der Vergebung" ihren zweiten
Oscar gewonnen.
Der Film handelt
von einer jungen pakistanischen Frau, die gegen den Willen ihrer Familie einen
Mann heiratet, den sie liebt. Dafür schießt ihr Vater ihr in den Kopf, steckt
sie in einen Sack und wirft sie in einen Fluss. Er kommt als freier Mann davon,
da ein Schlupfloch im pakistanischen Gesetz Männern erlaubt, Ehrenmorde zu
begehen.
Laut stern enthält „das zuständige pakistanische Gesetz
aus dem Jahr 2004 eine Klausel, die es dem Vormund des Opfers erlaubt, dem
Täter zu verzeihen. Und weil diese Morde zumeist innerhalb der Familie
passieren, wird den Tätern häufig vergeben“.
Der
pakistanische Premierminister hat kürzlich versprochen, dieses Gesetz zu
reformieren. Viele befürchten, dass dies ohne den Druck der Öffentlichkeit nicht
geschehen wird. Deswegen hat die internationale Organisation Avaaz eine Unterschriftenaktion
in Gang gebracht. Bis jetzt haben 1.300.000 Menschen die Aktion mit ihrer
Unterschrift unterstützt.
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