Im September
hat das bayerische Innenministerium einen Stab "zur
Koordinierung der Flüchtlingsströme" eingerichtet. Der Stab hat die
Aufgabe, "den Transport und die Weiterleitung von Flüchtlingen nach
Einreise in das Bundesgebiet zu koordinieren." Insgesamt 40 Menschen arbeiten in diesem Stab,
darunter Bundesbeamte aus Berlin, bayerische Staatsbeamte, Mitarbeiter der
Deutschen Bahn und Soldaten der Bundeswehr.
Und wo sitzt dieser Stab? In
Dachauer Straße in München! Da dieser Stab für den Transport der
Flüchtlinge zuständig ist, weckt der Name der Straße unweigerlich Erinnerungen
an das KZ-Dachau und den Transport von Juden und andere vom NS-Regime verfolgten
Menschen in Vernichtungslagern. Das war bestimmt auch den Zuständigen, die
diesen Sitz für den Stab ausgesucht haben, klar. Aber wie es scheint, ging es
ihnen am Arsch vorbei, dass der Ort eine solche Assoziation hervorruft.
Es ist
vielleicht zu viel verlangt, zu erwarten, dass ein Volk wegen seiner Gräueltaten sich seiner kollektiven Schuld bewusst wird, aber zu erwarten, dass ein Volk wegen
seinen Gräueltaten ein Mindestmaß an nationalem Schamgefühl besitzt, ist
wirklich nicht viel verlangt.
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