Angst vor
Frauen oder Männern kann aus psychologischer Sicht sehr viele Gründe haben,
aber aus soziologischer Sicht beruhen diese Phänomene hauptsächlich auf soziale
Konstruktionen der „Weiblichkeit“ und „Männlichkeit“ und die sozialen
Beziehungen zwischen den Geschlechtern.
Angst vor einem
bestimmten Geschlecht führt oft dazu, dass man versucht, den Kontakt mit den
zugehörigen Personen so weit wie möglich zu beschränken. Ein Mann z.B., der
Angst vor Frauen hat, kann auch verheiratet sein oder sexuelle Beziehungen zu
Frauen haben, aber sonst vermeidet er den Kontakt zu Frauen. Die Angst vor
einem bestimmten Geschlecht ist nicht nur bei Personen des anderen Geschlechts
vorhanden, man kann auch vor Personen seines eigenen Geschlechts Angst haben;
also Frauen vor Frauen oder Männer vor Männern.
Frauen werden
als undurchschaubar und deswegen unberechenbar angesehen. Die Angst vor Frauen
kann darin begründet sein, dass man nicht weiß, wie man mit ihnen umgehen
sollte und sich in Kontakt mit ihnen extrem unsicher fühlt. Frauen werden auch
als sehr empfindlich eingestuft. Die Kombination von Undurchsichtigkeit und
hoher Empfindlichkeit des Gegenübers kann auch die Angst davor hervorrufen, das
Gegenüber ohne Absicht zu verletzen. Angst vor Frauen muss also nicht unbedingt
mit Frauenfeindlichkeit oder Hass ihnen gegenüber in Verbindung stehen, sie
kann auch auf Liebe zu Frauen beruhen.
Angst vor
Männern steht hauptsächlich damit in Verbindung, dass sie als gewalttätig und
brutal angesehen werden. Das beste Beispiel für dieses Phänomen ist der
„Emma-Spruch“, jeder Mann sei ein potentieller Vergewaltiger.
Januar 2012
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