Ich hatte viel
von Jean-Luc Godard gehört, und
zwar nur Positives, hatte aber nie einen Film von ihm gesehen. Vor kurzem lief
im Fernsehen „Die Verachtung“ und ich habe
mich dazu entschlossen, den Film anzuschauen, um herauszufinden, warum so viele
Kunstliebhaber und Künstler Godard toll finden.
Die
Enttäuschung war groß. Selten habe ich so einen oberflächlichen Film gesehen.
Godard bringt seine Kritik an Hollywood und die Vermarktungsstrategien der
Filmindustrie ziemlich lächerlich und niveaulos zum Ausdruck: Ein europäischer
Drehbuchautor „verkauft“ sich an einen US-Produzenten und wirkt bei der
Produktion eines Kitsch-Films mit. Der total verblödete Amerikaner zwingt den
Europäer nicht nur zur geistigen Prostitution, sondern schnappt ihm auch seine
Frau weg. Das erinnerte mich ein bisschen an die Äußerungen mancher
Ausländerfeinde: „Die nehmen uns nicht nur unsere Jobs weg, sondern ficken auch
unsere Frauen!“
Am Ende des
Films gewinnt der Europäer seine Würde zurück, indem er seine Mitarbeit
kündigt. Der Amerikaner und die Frau kommen um und Fritz Lang, der bekannte
österreichische Filmemacher, übernimmt wieder die Regie! Nicht allein die
Handlung bleibt in diesem Film an der Oberfläche, auch die Charaktere sind
klischeehaft und haben keine Tiefe. Der Film ähnelt eher einem schlecht
geschriebenen linken Flugblatt als einem Kunstwerk.
April 2012
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