Islamisten
sehen den Islam nicht nur als eine Religion, sondern auch als eine politische
Ideologie. Viele Muslime teilen aber diese Sichtweise nicht und befürworten
Demokratie und Säkularismus. Obwohl sie sich zum Islam bekennen, lehnen sie die
islamischen Gesetze ab, sind gegen (Zwangs-) Verschleierung, Steinigung,
Todesstrafe, etc. und stehen voll und ganz für die Menschenrechte und
Gleichstellung der Geschlechter ein.
Es gibt sogar
schwule Homosexuellenrechtler, die sich als Muslime betrachten, aber kein
einziges Sharia-Gesetz anerkennen. Dies ist ein paradoxes Phänomen, das vielen
Europäern schwer nachzuvollziehen scheint. Aber dieses Phänomen ist auch im
Westen unter den Christen weitverbreitet. Wie viele Christen glauben
hierzulande an allem, was in der Bibel steht?
Religionszugehörigkeit
ist an sich ein kompliziertes Phänomen. Es ist oft so, dass man sich einfach
nur als Muslim/Christ/Jude, etc. ansieht, ohne an jene Religion wirklich zu glauben
oder darüber einigermaßen informiert zu sein. Der Glaube an Gott scheint für
viele dafür auszureichen, einfach die Religionszugehörigkeit der Familie bzw.
der Vorfahren zu übernehmen. Dabei spielt selbstverständlich auch das Bemühen
der Familienmitglieder, die eigene Religion dem Kind zuzuweisen, eine
entscheidende Rolle.
Dezember 2012
.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen