Dienstag, 16. Juni 2015

„Migranten verstehen nichts von Kunst“



In PeterGlasers Blog habe ich gestern einen animierten Kurzfilm mit dem Titel „TheCritic“ gesehen. Der Film basiert auf einer Idee von Mel Brooks, der auch die Erzählerrolle übernommen hat: Ein älterer russischer Migrant gibt „dumme“ Kommentare zu einem „Kunstfilm“ ab.

Peter Glaser hat zu diesem Film auch ein Zitat von Mel Brooks auf English veröffentlicht, in dem Brooks erklärt, wie die Idee zu dem Film entstanden ist. 1962 war er nämlich in einem Theater, um einen Avantgarde-Film von Norman McLaren anzusehen. Mitten im Film  hörte er, wie ein älterer Migrant, der drei Reihen hinter ihm saß, vor sich hin murmelte und seine Enttäuschung zum Ausdruck brachte, da der Film entgegen seinen Erwartungen keine „story line“ (Handlung) bot.

Schön und gut. Wieso musste aber in „The Critic“ diese Rolle unbedingt einem Migranten zugeschrieben werden? Teilen nur Migranten diese Einstellung? Ich will jetzt nicht darauf eingehen, ob überhaupt die Einstellung des Erzählers richtig oder falsch sei. In „The Critic“ wird sie jedenfalls als dumm dargestellt. Und da diese Einstellung ausgerechnet von einem russischen Migranten zum Ausdruck gebracht wird, erweckt „The Critic“ den Eindruck, als ob Migranten von Kunst nichts verstehen würden. So etwas nennt man latente Fremdenfeindlichkeit.


April 2012

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