Donnerstag, 25. Juni 2015

Wie Stalin den Islam radikalisierte



Während der Amtszeit von Khatami als Staatspräsident des Irans (1997-2005) bestand die Hauptaufgabe der sogenannten „Reformisten“ darin, den Islam als eine Religion der Barmherzigkeit und des Friedens darzustellen und die Verbrechen des islamischen Systems und seiner Funktionäre bestimmten Gruppierungen zuzuschieben. Dabei betonten sie ständig, dass sowohl islamische als auch islamistische Kräfte nie Gewalt befürwortet hätten.

Dr. Hamidreza Djalaiepour, ein bekannter iranisch-islamischer „Reformist“, Publizist, Parteifunktionär und Dozent an der Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Teheran, hatte 2002 in einer Rede die Gegner des Regimes, die er als Stalinisten bezeichnete, verantwortlich für all die Verbrechen gemacht, die das islamische Regime bis dahin begangen hatte. Dabei zählte er auch Staatsverbrecher wie Saiid Emami zu den Stalinisten! (Saiid Emami war ein hoher Funktionär des iranischen Geheimdienstes VEVAK und jahrelang als stellvertretender Minister für diesen Geheimdienst tätig. Später wurde er als Haupttäter bei der als „Kettenmorde“ bekannten Mordserie an oppositionellen Intellektuellen angeklagt und ist im Gefängnis unter mysteriösen Umständen zu Tode gekommen.)

In seiner Rede hatte Djalaiepour erklärt, eine Idee namens Stalinismus sei vor 70 Jahren von Russland nach Kaukasus und von dort nach Iran gewandert. Um ihre Ziele zu erreichen, wären stalinistische Gruppierungen bereit, ihre Gegner umzubringen. So hätten sie eine Kultur der Gewalt im Iran verbreitet. Einige dieser Gruppierungen seien nach der islamischen Revolution eliminiert worden, aber einige von ihnen existierten weiter und hätten es geschafft, in den Staatsapparat vorzudringen. Ein klares Beispiel dafür wäre die Bande um Saiid Emami, so Dr. Djalaiepour.

Diese Art, mit der Realität und den Fakten umzugehen, ist nicht nur bei den islamistischen Konservativen, sondern auch in dem „reformistischen“ Lager gang und gäbe. Hier eine Karikatur von dem gefragten iranischen, im Exil lebenden Karikaturisten Nikahang Kowsar, der neulich veröffentlicht wurde:



Khamenei fragt den Geist Stalins: „Was soll ich nun machen?“


Nach der Veröffentlichung der Rede von Dr. Djalaiepour im Jahr 2002, hatte ich den folgenden Text in meinem Blog auf Persisch veröffentlicht. Den Text habe ich heute ins Deutsche übersetzt:


„Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen.

Verehrte Brüder und Schwestern, heute will ich euch über Stalinismus aufklären. In meinen jahrelangen Forschungen konnte ich die Spur des Stalinismus bis vor 1400 Jahren zurückverfolgen. Stalinismus wurde von einem jüdischen Schmied namens „Abraham Stahlin“ gegründet, der vor 1400 Jahren in Deutschland lebte. Er hieß eigentlich mit dem Nachnamen „Stahl“, aber da er als Kind gerne mit Puppen spielte, nannten ihn alle „Stahlin“. Er war also kein richtiger Stahl, sondern nur eine weibliche Form davon.

Aufgrund wirtschaftlicher Probleme emigrierte Abraham Stahlin im Alter von 40 Jahren von Deutschland nach Russland. Um in den Genuss einiger Vorteile zu kommen, ist er vom Judentum zum Christentum konvertiert und hat seinen Namen in „Josef Stalin“ geändert. Da die russische Kirche sehr hohe Steuern von Schmieden abkassierte, wandte sich Stalin von der Kirche ab, gründete den Kommunismus und konnte schnell eine beachtliche Anzahl von Anhängern um sich sammeln. Kommunismus ist ein lateinisches Wort und bedeutet „Es gibt keinen Gott“.

Um Unruhen zu vermeiden, hat die Kirche Stalin ins Exil nach Saudi-Arabien geschickt. Dies geschah exakt zu dem Zeitpunkt, als der Prophet und seine Gefährten dort die Menschen zum Islam einluden. Aus niederen Beweggründen änderte Stalin wieder einmal seine Religion, konvertierte zum Islam und wurde unter geheimnisvollen Umständen im Kreis der Prophetengefährten aufgenommen. Aber da er von Natur aus Jude war, tat er alles Mögliche, um den Islam in Verruf zu bringen.

Stalin hat heimlich eine Bande gegründet, die er „Stalinismus“ nannte. Die Mitglieder dieser Bande haben Sabotageaktionen gegen den Islam organisiert und durchgeführt. Sie haben zum Beispiel Gegner des Propheten und Gottlose brutal ermordet, genauer gesagt sie mit dem Schwert enthauptet, und dann die Lüge verbreitet, diese Verbrechen seien vom Propheten höchstpersönlich befohlen und von seinen Gefährten ausgeführt worden. Davor war der Islam als die Religion der Gütigkeit und Friedlichkeit bekannt, aber die Stalinisten haben durch ihre Untaten das Image des Islam schwer beschädigt.

Nach dem Tod des Propheten nahm der Einfluss der Stalinisten deutlich zu und sie schafften es sogar, das islamische Strafgesetz zu manipulieren. Steinigung, Qisas („Wiedervergeltung“: darunter fallen auch das Abhacken von Körperteilen und das Blenden) und dergleichen haben nichts mit dem Islam zu tun und gehen alle auf das Konto der Stalinisten. Das sanfte Wesen des Islam steht in scharfem Gegensatz zu diesen Gewaltsamkeiten.

Nun, die Zeit ist um. In meinem nächsten Vortrag werde ich das Thema „Der Einfluss der Stalinisten auf die Safawiden“ behandeln. Allah möge euch bewahren.

Professor Ayatollah Azadeh Sepehri, Leiterin der Fakultät für Politikwissenschaften der Universität Teheran“


Oktober 2012

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