Während der
Amtszeit von Khatami als
Staatspräsident des Irans (1997-2005) bestand die Hauptaufgabe der sogenannten
„Reformisten“ darin, den Islam als eine Religion der Barmherzigkeit und des
Friedens darzustellen und die Verbrechen des islamischen Systems und seiner
Funktionäre bestimmten Gruppierungen zuzuschieben. Dabei betonten sie ständig,
dass sowohl islamische als auch islamistische Kräfte nie Gewalt befürwortet
hätten.
Dr. Hamidreza
Djalaiepour, ein bekannter iranisch-islamischer „Reformist“, Publizist,
Parteifunktionär und Dozent an der Sozialwissenschaftlichen Fakultät der
Universität Teheran, hatte 2002 in einer Rede die Gegner des Regimes, die er
als Stalinisten bezeichnete, verantwortlich für all die Verbrechen gemacht, die
das islamische Regime bis dahin begangen hatte. Dabei zählte er auch
Staatsverbrecher wie Saiid Emami zu den
Stalinisten! (Saiid Emami war ein hoher Funktionär des iranischen
Geheimdienstes VEVAK und jahrelang als stellvertretender Minister für diesen
Geheimdienst tätig. Später wurde er als Haupttäter bei der als „Kettenmorde“
bekannten Mordserie an oppositionellen Intellektuellen angeklagt und ist im
Gefängnis unter mysteriösen Umständen zu Tode gekommen.)
In seiner Rede
hatte Djalaiepour erklärt, eine Idee namens Stalinismus sei vor 70 Jahren von
Russland nach Kaukasus und von dort nach Iran gewandert. Um ihre Ziele zu erreichen,
wären stalinistische Gruppierungen bereit, ihre Gegner umzubringen. So hätten
sie eine Kultur der Gewalt im Iran verbreitet. Einige dieser Gruppierungen
seien nach der islamischen Revolution eliminiert worden, aber einige von ihnen
existierten weiter und hätten es geschafft, in den Staatsapparat vorzudringen.
Ein klares Beispiel dafür wäre die Bande um Saiid Emami, so Dr. Djalaiepour.
Diese Art, mit
der Realität und den Fakten umzugehen, ist nicht nur bei den islamistischen
Konservativen, sondern auch in dem „reformistischen“ Lager gang und gäbe. Hier
eine Karikatur von dem gefragten iranischen, im Exil lebenden Karikaturisten Nikahang Kowsar, der neulich
veröffentlicht wurde:
Khamenei fragt
den Geist Stalins: „Was soll ich nun machen?“
Nach der
Veröffentlichung der Rede von Dr. Djalaiepour im Jahr 2002, hatte ich den
folgenden Text in meinem Blog auf Persisch veröffentlicht. Den Text
habe ich heute ins Deutsche übersetzt:
„Im Namen Allahs,
des Erbarmers, des Barmherzigen.
Verehrte Brüder
und Schwestern, heute will ich euch über Stalinismus aufklären. In meinen
jahrelangen Forschungen konnte ich die Spur des Stalinismus bis vor 1400 Jahren
zurückverfolgen. Stalinismus wurde von einem jüdischen Schmied namens „Abraham
Stahlin“ gegründet, der vor 1400 Jahren in Deutschland lebte. Er hieß
eigentlich mit dem Nachnamen „Stahl“, aber da er als Kind gerne mit Puppen
spielte, nannten ihn alle „Stahlin“. Er war also kein richtiger Stahl, sondern
nur eine weibliche Form davon.
Aufgrund
wirtschaftlicher Probleme emigrierte Abraham Stahlin im Alter von 40 Jahren von
Deutschland nach Russland. Um in den Genuss einiger Vorteile zu kommen, ist er
vom Judentum zum Christentum konvertiert und hat seinen Namen in „Josef Stalin“
geändert. Da die russische Kirche sehr hohe Steuern von Schmieden abkassierte,
wandte sich Stalin von der Kirche ab, gründete den Kommunismus und konnte
schnell eine beachtliche Anzahl von Anhängern um sich sammeln. Kommunismus ist
ein lateinisches Wort und bedeutet „Es gibt keinen Gott“.
Um Unruhen zu
vermeiden, hat die Kirche Stalin ins Exil nach Saudi-Arabien geschickt. Dies
geschah exakt zu dem Zeitpunkt, als der Prophet und seine Gefährten dort die
Menschen zum Islam einluden. Aus niederen Beweggründen änderte Stalin wieder
einmal seine Religion, konvertierte zum Islam und wurde unter geheimnisvollen
Umständen im Kreis der Prophetengefährten aufgenommen. Aber da er von Natur aus
Jude war, tat er alles Mögliche, um den Islam in Verruf zu bringen.
Stalin hat
heimlich eine Bande gegründet, die er „Stalinismus“ nannte. Die Mitglieder
dieser Bande haben Sabotageaktionen gegen den Islam organisiert und
durchgeführt. Sie haben zum Beispiel Gegner des Propheten und Gottlose brutal
ermordet, genauer gesagt sie mit dem Schwert enthauptet, und dann die Lüge
verbreitet, diese Verbrechen seien vom Propheten höchstpersönlich befohlen und
von seinen Gefährten ausgeführt worden. Davor war der Islam als die Religion
der Gütigkeit und Friedlichkeit bekannt, aber die Stalinisten haben durch ihre
Untaten das Image des Islam schwer beschädigt.
Nach dem Tod
des Propheten nahm der Einfluss der Stalinisten deutlich zu und sie schafften
es sogar, das islamische Strafgesetz zu manipulieren. Steinigung, Qisas
(„Wiedervergeltung“: darunter fallen auch das Abhacken von Körperteilen und das
Blenden) und dergleichen haben nichts mit dem Islam zu tun und gehen alle auf
das Konto der Stalinisten. Das sanfte Wesen des Islam steht in scharfem
Gegensatz zu diesen Gewaltsamkeiten.
Nun, die Zeit
ist um. In meinem nächsten Vortrag werde ich das Thema „Der Einfluss der
Stalinisten auf die Safawiden“ behandeln. Allah möge euch bewahren.
Professor
Ayatollah Azadeh Sepehri, Leiterin der Fakultät für Politikwissenschaften der
Universität Teheran“
Oktober
2012
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