Gestern Abend
lief auf 3sat eine Doku mit dem Titel Verschwörungstheorien auf dem Vormarsch. Einige
weitverbreitete Verschwörungstheorien (11. September, Dianas Unfall, der
Anschlag auf Kennedy, etc.) wurden besprochen und einige Wissenschaftler haben
versucht, zu erklären, warum Menschen für Verschwörungstheorien empfänglich
sind.
Leider fielen
die Erklärungen der Wissenschaftler sehr dürftig aus. Einer hat z.B. auf den
Zusammenhang zwischen dem Einkommen und die Empfänglichkeit für
Verschwörungstheorien hingewiesen, und dass Menschen mit niedrigerem Einkommen
öfter an solche Theorien glauben, als andere mit höherem Einkommen. Seine
Erklärung für diesen Zusammenhang: Menschen aus unteren Schichten haben nichts
zum Protzen, und der Glaube an Verschwörungstheorien gibt Ihnen das Gefühl,
anderen, die ihnen leichtgläubig scheinen, überlegen zu sein. Sie glauben, die
Wahrheit zu kennen, im Gegensatz zu vielen anderen, die einfach alles, was
Ihnen von der Presse und den Mächtigen vorgegeben wird, leichtsinnig akzeptieren.
Viel plausibler
ist es, dass das Fehlen von Vertrauen in das herrschende System Menschen für
Verschwörungstheorien zugänglich macht. Und selbstverständlich haben Menschen
aus unteren Schichten sowie Außenseiter (egal aus welcher Schicht) weniger
Vertrauen in das herrschende System, da ihre Belange ignoriert werden.
Ich bezweifle,
dass Beiträge wie die genannte 3sat-Doku Menschen dazu bringen könnten,
rationaler zu denken und ihr Vertrauen (wieder-) zu entdecken. Vielmehr tragen
sie dazu bei, dass Menschen auch ihr Vertrauen zu der Wissenschaft verlieren.
September 2012
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