Donnerstag, 25. Juni 2015

Warum Menschen an Verschwörungstheorien glauben



Gestern Abend lief auf 3sat eine Doku mit dem Titel Verschwörungstheorien auf dem Vormarsch. Einige weitverbreitete Verschwörungstheorien (11. September, Dianas Unfall, der Anschlag auf Kennedy, etc.) wurden besprochen und einige Wissenschaftler haben versucht, zu erklären, warum Menschen für Verschwörungstheorien empfänglich sind.

Leider fielen die Erklärungen der Wissenschaftler sehr dürftig aus. Einer hat z.B. auf den Zusammenhang zwischen dem Einkommen und die Empfänglichkeit für Verschwörungstheorien hingewiesen, und dass Menschen mit niedrigerem Einkommen öfter an solche Theorien glauben, als andere mit höherem Einkommen. Seine Erklärung für diesen Zusammenhang: Menschen aus unteren Schichten haben nichts zum Protzen, und der Glaube an Verschwörungstheorien gibt Ihnen das Gefühl, anderen, die ihnen leichtgläubig scheinen, überlegen zu sein. Sie glauben, die Wahrheit zu kennen, im Gegensatz zu vielen anderen, die einfach alles, was Ihnen von der Presse und den Mächtigen vorgegeben wird, leichtsinnig akzeptieren.

Viel plausibler ist es, dass das Fehlen von Vertrauen in das herrschende System Menschen für Verschwörungstheorien zugänglich macht. Und selbstverständlich haben Menschen aus unteren Schichten sowie Außenseiter (egal aus welcher Schicht) weniger Vertrauen in das herrschende System, da ihre Belange ignoriert werden.

Ich bezweifle, dass Beiträge wie die genannte 3sat-Doku Menschen dazu bringen könnten, rationaler zu denken und ihr Vertrauen (wieder-) zu entdecken. Vielmehr tragen sie dazu bei, dass Menschen auch ihr Vertrauen zu der Wissenschaft verlieren.


September 2012

.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen