Dienstag, 30. Juni 2015

Konkurrenz als hemmende Kraft



Konkurrenz wird gewöhnlich als Motor des gesellschaftlichen sowie individuellen Fortschritts betrachtet. All die Fortschritte, die der Mensch bis jetzt erzielt hat, werden herkömmlich auf die Konkurrenz zurückgeführt. Diese Behauptung kann aber wissenschaftlich nicht bewiesen werden. Man kann nicht bestreiten, dass Konkurrenz viele Menschen dazu motiviert, ihre Leistung zu steigern. Sie ist auf jeden Fall ein Motivationsmittel. Wie gut aber dieses Motivationsmittel wirkt und welche zerstörerischen Wirkungen es mit sich bringt, ist eine Frage, mit der man sich selten beschäftigt hat.

Da die Konkurrenz viele negative Gefühle freisetzt, behaupte ich, dass sie auf die Leistungssteigerung auch hemmend wirkt. Die negativen Gefühle hindern einen daran, sich mit voller Konzentration einer Aufgabe zu widmen. Es ist offensichtlich, dass wenn zwei Personen mit denselben Fähigkeiten sich der gleichen Aufgabe widmen, derjenige, der an der Aufgabe selbst Gefallen findet, mehr leisten wird, als derjenige, der nur eine Leistung bringen will, damit er besser als der andere ist.

Konkurrenz setzt ausschließlich negative Gefühle frei und ist deswegen die Ursache für viele Krankheiten, die im Arbeitsleben sowie im Privatleben entstehen. Auch positive Gefühle wie das Erfolgsgefühl werden durch die Konkurrenz zu negativen umgewandelt. Ein Mensch, der sich nach einem Erfolg darüber freut, dass er mehr geschafft hat als der andere, empfindet mehr eine Schadenfreude, als eine Freude im positiven Sinne. Eine Person, die ein Haus gekauft hat, um mit bestimmten Personen zu konkurrieren, kann sich daran nicht so richtig freuen, da sie gleichzeitig daran denken muss, was für eine finanzielle Last als nächstes auf sie zukommt, um mit den Konkurrenten mithalten zu können.

Es wäre ein Wunder, wenn all die negativen Gefühle und Kräfte, die durch die Konkurrenz hervorgerufen werden, uns daran nicht hindern würden, im Rahmen des uns Möglichen, bessere Leistungen zu erbringen. Und an Wunder glaube ich nicht!


März 2013

 .

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