Konkurrenz wird
gewöhnlich als Motor des gesellschaftlichen sowie individuellen Fortschritts
betrachtet. All die Fortschritte, die der Mensch bis jetzt erzielt hat, werden
herkömmlich auf die Konkurrenz zurückgeführt. Diese Behauptung kann aber
wissenschaftlich nicht bewiesen werden. Man kann nicht bestreiten, dass
Konkurrenz viele Menschen dazu motiviert, ihre Leistung zu steigern. Sie ist
auf jeden Fall ein Motivationsmittel. Wie gut aber dieses Motivationsmittel
wirkt und welche zerstörerischen Wirkungen es mit sich bringt, ist eine Frage,
mit der man sich selten beschäftigt hat.
Da die
Konkurrenz viele negative Gefühle freisetzt, behaupte ich, dass sie auf die
Leistungssteigerung auch hemmend wirkt. Die negativen Gefühle hindern einen
daran, sich mit voller Konzentration einer Aufgabe zu widmen. Es ist
offensichtlich, dass wenn zwei Personen mit denselben Fähigkeiten sich der
gleichen Aufgabe widmen, derjenige, der an der Aufgabe selbst Gefallen findet,
mehr leisten wird, als derjenige, der nur eine Leistung bringen will, damit er
besser als der andere ist.
Konkurrenz
setzt ausschließlich negative Gefühle frei und ist deswegen die Ursache für
viele Krankheiten, die im Arbeitsleben sowie im Privatleben entstehen. Auch
positive Gefühle wie das Erfolgsgefühl werden durch die Konkurrenz zu negativen
umgewandelt. Ein Mensch, der sich nach einem Erfolg darüber freut, dass er mehr
geschafft hat als der andere, empfindet mehr eine Schadenfreude, als eine
Freude im positiven Sinne. Eine Person, die ein Haus gekauft hat, um mit
bestimmten Personen zu konkurrieren, kann sich daran nicht so richtig freuen,
da sie gleichzeitig daran denken muss, was für eine finanzielle Last als
nächstes auf sie zukommt, um mit den Konkurrenten mithalten zu können.
Es wäre ein
Wunder, wenn all die negativen Gefühle und Kräfte, die durch die Konkurrenz
hervorgerufen werden, uns daran nicht hindern würden, im Rahmen des uns
Möglichen, bessere Leistungen zu erbringen. Und an Wunder glaube ich nicht!
März 2013
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