Donnerstag, 16. Juli 2015

Ausländerkriminalität und „Migrantenentsorgung“



Beim Thema „Ausländerkriminalität“ und islamischer Extremismus in Europa werden immer mehr Stimmen laut, die eine Abschiebung der kriminellen und extremistischen Ausländern und Migranten fordern. Manche verlangen sogar die Ausbürgerung von kriminellen und extremistischen Personen mit Migrationshintergrund. Auch wenn all das juristisch machbar wäre, wäre es aus der politischen Perspektive völlig absurd und destruktiv.

Von moralischen Einwänden abgesehen, ist es einfach politisch nicht vertretbar, dass ein Land es nur denjenigen Ausländern und Migranten erlaubt, dort weiter zu leben, die ihm von Nutzen sind, und diejenigen, die der Gesellschaft Probleme bereiten, einfach in ihre Heimatländer abschiebt. So werden die betreffenden „Zielländer“ doppelt belastet: zum einen durch die Auswanderung ihrer Arbeitskräfte und zum anderen durch die Zwangsaufnahme von Kriminellen und Extremisten, mit denen sogar moderne europäische Rechtsstaaten nicht richtig umzugehen wissen. Dies würde die betreffenden „Zielländer“, die ohnehin mit Armut, hohe Kriminalitätsraten und islamischer Extremismus zu kämpfen haben, weiter destabilisieren. Aus langer Sicht würde diese Situation auch für die westlichen Staaten eine Bedrohung darstellen.

Bei der Integration von Ausländern und Migranten ist in Europa vieles schief gelaufen. Ohne Weitsicht hat man sich bei komplizierten Problemen mit einfachen Antworten begnügt. Kein Wunder, dass unter den Migranten die Zahl der islamischen Extremisten und Kriminellen immer mehr zugenommen hat. Solche absurde Forderungen wie die Abschiebung ausländischer Kriminelle in ihre Heimatländer haben innenpolitisch nur zur Folge, dass Ausländer und Menschen mit Migrationshintergrund sich weiter radikalisieren und dem westlichen Rechts- und Wertesystem immer mehr den Rücken kehren.


April 2014
 .

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