Donnerstag, 16. Juli 2015

Wieso Prostitution keine „Arbeit“ ist



Um die Prostitution als etwas ganz „Normales“ darzustellen, wird oft behauptet, der Verkauf von Sex sei eine Arbeit oder Dienstleistung wie jede andere. Wenn diese Behauptung stimmen würde, bliebe die Frage, wieso die meisten Menschen wohl bereit sind, für 1.600 Euro im Monat zu schuften, sich aber weigern, für 10.000 Euro im Monat andere sexuell zu befriedigen.

Dass fast alle Kulturen dieser Welt den sexuellen Kontakt nur in besonderen zwischenmenschlichen Beziehungen als moralisch ansehen und erlauben, ist eine der größten Errungenschaften der menschlichen Zivilisation. In den meisten Kulturen wird Sex mit besonderen Formen der menschlichen Nähe und der Unantastbarkeit der menschlichen Würde in Verbindung gebracht.

Die Einstufung der Prostitution als eine „Arbeit“ würde zum Verlust unserer sexuellen Normen führen. Wenn der (Ver-)Kauf von Sex gleich dem (Ver-)Kauf anderer Waren wäre, dann wäre es moralisch annehmbar, dass man auch seinen Eltern und Geschwistern Sex verkauft, und zwar mit einem Familienrabatt dazu. Wenn Prostitution als eine „Arbeit“ angesehen würde, dann wäre es „normal“, dass man auch seinen Familienangehörigen sexuell dient, als ob man bei ihnen für Geld Babysittern würde.

 April 2014


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