Um die
Prostitution als etwas ganz „Normales“ darzustellen, wird oft behauptet, der
Verkauf von Sex sei eine Arbeit oder Dienstleistung wie jede andere. Wenn diese
Behauptung stimmen würde, bliebe die Frage, wieso die meisten Menschen wohl
bereit sind, für 1.600 Euro im Monat zu schuften, sich aber weigern, für 10.000
Euro im Monat andere sexuell zu befriedigen.
Dass fast alle
Kulturen dieser Welt den sexuellen Kontakt nur in besonderen
zwischenmenschlichen Beziehungen als moralisch ansehen und erlauben, ist eine
der größten Errungenschaften der menschlichen Zivilisation. In den meisten
Kulturen wird Sex mit besonderen Formen der menschlichen Nähe und der
Unantastbarkeit der menschlichen Würde in Verbindung gebracht.
Die Einstufung
der Prostitution als eine „Arbeit“ würde zum Verlust unserer sexuellen Normen
führen. Wenn der (Ver-)Kauf von Sex gleich dem (Ver-)Kauf anderer Waren wäre,
dann wäre es moralisch annehmbar, dass man auch seinen Eltern und Geschwistern
Sex verkauft, und zwar mit einem Familienrabatt dazu. Wenn Prostitution als
eine „Arbeit“ angesehen würde, dann wäre es „normal“, dass man auch seinen
Familienangehörigen sexuell dient, als ob man bei ihnen für Geld Babysittern
würde.
April 2014
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