Montag, 13. Juli 2015

Wenn Geld zum Nachdenken anregt



Zum Nachdenken braucht man oft Anreize. Besonders bei starren und verinnerlichten Einstellungen versucht man, sich der Qual des Nachdenkens zu entziehen. Viele Menschen beginnen mit dem Nachdenken über ihre Vorstellungen, Einstellungen, Prinzipien und ihr Verhalten erst dann, wenn sie einen Schock erleiden oder dabei sind, vieles zu verlieren oder zu gewinnen.

Die deutsche Komödie „Das Haus in Montevideo“ von Curt Goetz aus dem Jahr 1951 beschäftigt sich mit diesem Phänomen. Professor Traugott Nägler hat sehr strenge Moralvorstellungen und Prinzipien. Er lebt mit seiner Frau und zwölf Kindern zusammen. Seine Schwester, die von ihm wegen eine uneheliche Schwangerschaft ausgestoßen wurde, stirbt und vererbt ihm ihr Vermögen, allerdings nur unter der Bedingung, dass eine seiner Töchter innerhalb eines Jahres ein uneheliches Kind zur Welt bringt. Die Aussicht auf ein Millionenerbe zwingt Nägler, über seine Moralvorstellungen und sein Verhalten nachzudenken und sie in Frage zu stellen.

Die ersten 30 Minuten langweilen ein wenig den heutigen Zuschauer. Danach gewinnt der Film an Tempo, Spannung und Witz. Obwohl der Film vor mehr als 60 Jahren entstanden ist, behandelt er das Thema sexuelle Freiheit ziemlich modern.


März 2014
 .

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