Zum Nachdenken
braucht man oft Anreize. Besonders bei starren und verinnerlichten
Einstellungen versucht man, sich der Qual des Nachdenkens zu entziehen. Viele
Menschen beginnen mit dem Nachdenken über ihre Vorstellungen, Einstellungen,
Prinzipien und ihr Verhalten erst dann, wenn sie einen Schock erleiden oder
dabei sind, vieles zu verlieren oder zu gewinnen.
Die deutsche
Komödie „Das Haus in Montevideo“ von Curt Goetz aus dem Jahr 1951
beschäftigt sich mit diesem Phänomen. Professor Traugott Nägler hat sehr
strenge Moralvorstellungen und Prinzipien. Er lebt mit seiner Frau und zwölf
Kindern zusammen. Seine Schwester, die von ihm wegen eine uneheliche
Schwangerschaft ausgestoßen wurde, stirbt und vererbt ihm ihr Vermögen,
allerdings nur unter der Bedingung, dass eine seiner Töchter innerhalb eines
Jahres ein uneheliches Kind zur Welt bringt. Die Aussicht auf ein Millionenerbe
zwingt Nägler, über seine Moralvorstellungen und sein Verhalten nachzudenken
und sie in Frage zu stellen.
Die ersten 30
Minuten langweilen ein wenig den heutigen Zuschauer. Danach gewinnt der Film an
Tempo, Spannung und Witz. Obwohl der Film vor mehr als 60 Jahren entstanden
ist, behandelt er das Thema sexuelle Freiheit ziemlich modern.
März 2014
.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen