Zu wachsen gibt
es viel
ich und du
wuchsen aber wenig,
vertrocknet und
verwelkt wie wir waren -
gebeugt bis zum
Boden.
Zu sagen gibt
es viel
ich und du
sagten aber wenig,
wie bei einem
Fieberwahn vor dem Tod
haben wir von
Anfang an
Durcheinander
geredet.
Zu sehen gibt
es viel
ich und du
sahen aber wenig
und fragten
ohne Grund den Herbst
nach dem
Geburtsort der Akazien.
Zu pflücken
gibt es viel
ich und du
pflückten aber wenig und beim Blühen der Liebe auf dem Webstuhl
erschreckten
uns ohne Grund
vor jeder
Wellung roter Blumen.
Zu singen gibt
es viel
ich und du
sangen aber wenig
und verpassten
die einfachste Art des Singens im Winde
mit
geschlossenem Mund.
Ich und du
waren wenig,
singen aber
jetzt auf den Plätzen
in den Dimensionen
des Wir:
Wir sehen so
viel
wie das Wir
sehen kann,
wir pflücken so
viel
wie das Wir
pflücken kann,
wir sagen so
viel
wie das Wir
sagen kann,
wir wachsen so
viel
wie das Wir
wachsen kann.
Ich und du
dürfen nicht wenig,
sondern müssen
die harte Nacht, die „Marienblume“
und die
Wachsamkeit des Taus verkörpern.
Ich und du
dürfen nicht
gebeugt,
verzweifelt und wenig sein,
sondern müssen
zu einander finden.
Ich und du
haben das Recht,
in der Nacht
dieser Welle
der Pulsschlag
des Menschen sein.
Ich und du
haben das Recht,
in der
Dimension des Wir
mit einander zu
sein.
Zu sagen gibt
es viel!
Ein persischer Song, gesungen von Farhad Mehrad, geschrieben von Shahyar Ghanbari,
übersetzt von mir.
Januar 2014
.
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