Sonntag, 19. Juli 2015

Warum die Medizin immer versagt



Man muss nicht unbedingt persönlich mit Psychologen, Psychiatern, Psychotherapeuten und Psychoanalytikern zu tun gehabt haben, um zu erkennen, wie wenig sie ihren Patienten helfen können. Ein Blick auf die Statistiken genügt. Ein Großteil der Patienten muss lebenslang medikamentös behandelt werden und leidet trotzdem an die Symptome seiner Krankheit. Eine beachtliche Zahl der Patienten begeht Selbstmord. Ein Großteil ihrer Kinder, auch wenn selbst in Behandlung, leidet lebenslang unter die psychische Krankheit ihrer Eltern oder entwickelt ähnliche Symptome.

Das ist nichts Erstaunliches. Eine kranke Gesellschaft kann nur kranke Menschen produzieren. Psychologen sind auch Menschen wie alle anderen, mit dem Unterschied, dass sie sich mit psychischen Störungen beschäftigen. Auch die hervorragendsten Psychologen in der Geschichte litten selbst an irgendwelchen psychischen „Störungen“. Eine Seele, die von Kindheit an beschädigt wird und die Welt aus der Perspektive einer kranken Gesellschaft zu sehen lernt, kann sich von ihrer „Brille“ nicht völlig befreien, egal wie oft sie ihre Brille zu wechseln versucht.

Das gleiche gilt für jene Fachrichtungen der Medizin, die sich mit physischen Krankheiten beschäftigen. Da die meisten physischen Krankheiten einen psychischen Ursprung haben, können Mediziner auch auf diesem Gebiet nicht viel erreichen. Dass Menschen heutzutage in den meisten Gesellschaften länger und gesünder leben, ist eine Errungenschaft, die durch Veränderung gesellschaftlicher Verhältnisse entstanden ist – Veränderungen wirtschaftlicher, sozialer und politischer Art.

Eine Medizinwissenschaft, die die Rolle der Gesellschaft in Hervorbringen von Krankheiten außer Acht lässt und glaubt, vom Individuum an die Gruppe gelangen zu können, kann nicht viel leisten. Auch wenn sie herausfindet, wie man ältere Krankheiten vorbeugt und heilt, kommen alle paar Jahre neue Krankheiten dazu.


August 2014
 .

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