Unter
linksgerichteten Personen gibt es viele, die sich für „offene Grenzen“ (open
borders) aussprechen und glauben, jeder Mensch sollte selbst entscheiden
können, wo er leben will. Theoretisch gesehen, klingt diese Idee sehr schön und
menschlich. In der Praxis umgesetzt, wird sie aber nichts als Krieg und
Vernichtung zur Folge haben. Der Grund liegt auf der Hand: Milliarden von
Menschen wünschen sich, eines Tages nach „Westen“ auszuwandern. Wie sollen all
diese Menschen in ein paar westliche Länder untergebracht werden?!
Um das Elend in
der Welt zu bekämpfen, sollte man die Dinge rationaler betrachten und sich und
anderen mit falschen Gefühlen am falschen Ort nicht quälen. Man muss aus der
Vergangenheit lernen, um Fehler zu vermeiden. Vergangenheitsverarbeitung sollte
aber nicht dazu führen, dass man ständig mit Schuldgefühlen lebt und nicht mehr
klar denken kann.
Die Welt sah
vor 100 Jahren schrecklicher aus als heute, aber daran waren nicht die Europäer
schuld. Nehmen wir das beliebte Beispiel der Kolonisation in Indien. Gewiss
waren die Engländer keine Engel. Aber wie sah Indien vor Kolonisierung aus?
Eine Kastengesellschaft, in der die „Unberührbaren“, Frauen und Kinder als
dreckige „Tiere“ betrachtet wurden und der Bestialität ausgesetzt waren. Keiner
zweifelt daran, dass in Indien Engländer auch Verbrechen begangen haben, aber
die Liste ihrer positiven Errungenschaften ist um einiges länger als die ihrer
Verbrechen. Sie haben die indische Gesellschaft viel weiter gebracht, als es
den Indern selbst möglich war.
Afrika
verhungert, Chinas Arbeiter leben wie Sklaven, Südamerika hungert, Russland ist
zu einem Land der Mafiosi und Prostituierten geworden, usw. usf. Sind die
westlichen Staaten für all dieses Elend verantwortlich? Sogar Medwedew, der
russische Ministerpräsident, hatte in einem seiner Reden die russische
Bevölkerung angemahnt und sie aufgefordert, mit ihrer Gleichgültigkeit sich und
anderen gegenüber aufzuhören und nicht alle Probleme des Landes der Regierung
zuzuschieben.
Es ist ziemlich
absurd, den Westen für alle Probleme der Welt verantwortlich zu machen und
glauben, die westlichen Staaten könnten all die Probleme verschiedener Kulturen
und Gesellschaften lösen, nur wenn sie wollten. Aus einem Ruanda kann man halt
nicht in 50 Jahren ein Frankreich machen!
Juli 2013
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