Sonntag, 5. Juli 2015

Flucht vor dem Flüchtlingsproblem



Unter linksgerichteten Personen gibt es viele, die sich für „offene Grenzen“ (open borders) aussprechen und glauben, jeder Mensch sollte selbst entscheiden können, wo er leben will. Theoretisch gesehen, klingt diese Idee sehr schön und menschlich. In der Praxis umgesetzt, wird sie aber nichts als Krieg und Vernichtung zur Folge haben. Der Grund liegt auf der Hand: Milliarden von Menschen wünschen sich, eines Tages nach „Westen“ auszuwandern. Wie sollen all diese Menschen in ein paar westliche Länder untergebracht werden?!

Um das Elend in der Welt zu bekämpfen, sollte man die Dinge rationaler betrachten und sich und anderen mit falschen Gefühlen am falschen Ort nicht quälen. Man muss aus der Vergangenheit lernen, um Fehler zu vermeiden. Vergangenheitsverarbeitung sollte aber nicht dazu führen, dass man ständig mit Schuldgefühlen lebt und nicht mehr klar denken kann.

Die Welt sah vor 100 Jahren schrecklicher aus als heute, aber daran waren nicht die Europäer schuld. Nehmen wir das beliebte Beispiel der Kolonisation in Indien. Gewiss waren die Engländer keine Engel. Aber wie sah Indien vor Kolonisierung aus? Eine Kastengesellschaft, in der die „Unberührbaren“, Frauen und Kinder als dreckige „Tiere“ betrachtet wurden und der Bestialität ausgesetzt waren. Keiner zweifelt daran, dass in Indien Engländer auch Verbrechen begangen haben, aber die Liste ihrer positiven Errungenschaften ist um einiges länger als die ihrer Verbrechen. Sie haben die indische Gesellschaft viel weiter gebracht, als es den Indern selbst möglich war.

Afrika verhungert, Chinas Arbeiter leben wie Sklaven, Südamerika hungert, Russland ist zu einem Land der Mafiosi und Prostituierten geworden, usw. usf. Sind die westlichen Staaten für all dieses Elend verantwortlich? Sogar Medwedew, der russische Ministerpräsident, hatte in einem seiner Reden die russische Bevölkerung angemahnt und sie aufgefordert, mit ihrer Gleichgültigkeit sich und anderen gegenüber aufzuhören und nicht alle Probleme des Landes der Regierung zuzuschieben.

Es ist ziemlich absurd, den Westen für alle Probleme der Welt verantwortlich zu machen und glauben, die westlichen Staaten könnten all die Probleme verschiedener Kulturen und Gesellschaften lösen, nur wenn sie wollten. Aus einem Ruanda kann man halt nicht in 50 Jahren ein Frankreich machen!


Juli 2013

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