Donnerstag, 16. Juli 2015

Sind EU-Politiker „Bürokratisten“?



In dem laufenden EU-Wahlkampf werden oft einige Verordnungen und Vorhaben der EU, wie die Verordnung bezüglich der Gurkenkrümmung oder das Vorhaben, neue Standards für Duschköpfe einzuführen, ins Lächerliche gezogen. Dadurch wird der Eindruck erweckt, viele EU-Politiker seien von Regelungswahn besessen und hätten nichts Besseres zu tun, als sich um solche Banalitäten zu kümmern.

Obwohl die Gurkenkrümmungsverordnung 2009 aufgehoben wurde, wird sie immer noch befolgt. „Nach der Abschaffung haben die Bauernorganisationen dann protestiert und einheitliche Maßstäbe gefordert“, erinnert der Grünen-Politiker Häusling…
Aus Sicht des Handels und der Erzeuger haben internationale Normen für die Form von Gurken Sinn, da man sich im Geschäftsverkehr sicher sein kann, welche Ware geliefert wird“, ergänzt Christian Böttcher, Sprecher des Bundesverbands des Deutschen Lebensmittelhandels. „Es gibt aber auch eine gewisse Erwartung der Verbraucher.“


Auch die Pläne der EU für die Einführung neuer Standards für Duschköpfe sind keineswegs blöd und lächerlich. Man will dadurch versuchen, den Wasser- und Energieverbrauch zu reduzieren.

Man kann der Meinung sein, dass die EU vor wichtigeren Problemen steht und dass sie sich lieber um jene Probleme kümmern sollte. Selbstverständlich sind sich unterschiedliche Parteien darin nicht einig, welche Probleme wichtiger sind und welche Prioritäten man setzen müsse – und das ist auch gut so. Aber den politischen Gegner als Bürokratisten darzustellen, zeugt von Populismus. Diese Art Wahlkampf stärkt weder die Demokratie noch die europäische Idee, sondern die Anti-EU-Stimmung.



Mai 2014
 .

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen