In dem
laufenden EU-Wahlkampf werden oft einige Verordnungen und Vorhaben der EU, wie
die Verordnung bezüglich der Gurkenkrümmung oder das Vorhaben, neue Standards
für Duschköpfe einzuführen, ins Lächerliche gezogen. Dadurch wird der Eindruck
erweckt, viele EU-Politiker seien von Regelungswahn besessen und hätten nichts
Besseres zu tun, als sich um solche Banalitäten zu kümmern.
Obwohl die
Gurkenkrümmungsverordnung 2009 aufgehoben wurde, wird sie immer noch befolgt. „Nach
der Abschaffung haben die Bauernorganisationen dann protestiert und
einheitliche Maßstäbe gefordert“, erinnert der Grünen-Politiker
Häusling…
Aus Sicht des
Handels und der Erzeuger haben internationale Normen für die Form von Gurken
Sinn, da man sich im Geschäftsverkehr sicher sein kann, welche Ware geliefert
wird“, ergänzt Christian Böttcher, Sprecher des Bundesverbands des Deutschen
Lebensmittelhandels. „Es gibt aber auch eine gewisse Erwartung der
Verbraucher.“
Auch die Pläne
der EU für die Einführung neuer Standards für Duschköpfe sind keineswegs blöd
und lächerlich. Man will dadurch versuchen, den Wasser- und Energieverbrauch
zu reduzieren.
Man kann der
Meinung sein, dass die EU vor wichtigeren Problemen steht und dass sie sich
lieber um jene Probleme kümmern sollte. Selbstverständlich sind sich
unterschiedliche Parteien darin nicht einig, welche Probleme wichtiger sind und
welche Prioritäten man setzen müsse – und das ist auch gut so. Aber den
politischen Gegner als Bürokratisten darzustellen, zeugt von Populismus.
Diese Art Wahlkampf stärkt weder die Demokratie noch die europäische Idee,
sondern die Anti-EU-Stimmung.
Mai 2014
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