Die „unbemannte
Kriegsführung“, sprich das Töten von Menschen durch Kampfdrohnen und –roboter,
wird von vielen Menschen als unethisch bzw. unmoralisch eingestuft. Durch
Einsatz von Kampfdrohnen sind Menschen „nicht mehr direkt an den
Kampfhandlungen beteiligt. Sie können stattdessen mehrere tausend Kilometer
entfernt in einer Kommandozentrale sitzen und ihre Befehle von dort aus an die
Drohne weiterleiten.“
Die
„moralischen“ Gründe dagegen sind für mich nicht nachvollziehbar. Ich kann sehr
gut nachvollziehen, wenn Menschen grundsätzlich gegen jede Art vom Töten sind.
Auch wenn ich ihre Ansicht nicht teile, scheinen mir ihre moralischen Einwände
plausibel und verständlich. Aber wenn man prinzipiell nicht gegen das Töten
ist, dann ist es doch besser, wenn dabei weniger Menschen eingesetzt, in Gefahr
gebracht und getötet werden.
Ich vermute,
die Sichtweise, die eine Mann-zu-Mann-Kriegsführung moralischer als eine
„unbemannte“ betrachtet, beruht auf (vor-)antiken Vorstellungen von
Männlichkeit und Heldentum. Gladiatorenkämpfe sind anscheinend durch diese
Sicht ehrenhafter. Wie kann man damit einverstanden sein, dass Kriegsgegner
sich gegenseitig mit Messern, Schwerter oder Maschinengewehren umbringen, aber
eine Drohneneinsatz als unmoralisch ansehen? Wenn man einen Krieg prinzipiell
nicht ablehnt, ist es nicht besser, wenn dabei weniger Menschen umkommen?
Es wird oft
behauptet, dass bei einer unbemannten Kriegsführung Kampfroboter vollkommen
selbstständig agieren und die an dem Krieg beteiligten Personen aus der
Verantwortung entlassen werden. Unbemannte Kriegsführung heißt aber nicht, dass
Menschen dabei keine Entscheidungen treffen und Maschinen die alleinige
Verantwortung für alles tragen. Schließlich sind Maschinen nur „Hilfsmittel“
und keine Herrscher der Welt, auch wenn das oft in Filmen anders dargestellt
wird.
Juni 2013
.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen